Wirkstoff und Zusammensetzung
Allegra enthält den Wirkstoff Fexofenadinhydrochlorid, ein modernes Antihistaminikum der zweiten Generation. Der Wirkstoff blockiert selektiv die H1-Histaminrezeptoren ohne signifikante Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems. Es ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, einschließlich Tabletten, Suspensionen und Gelen. Die Tabletten enthalten typischerweise 120 mg oder 180 mg Fexofenadin, während Suspensionen zur Therapie bei Kindern angepasst sind.
Pharmakokinetik und Wirkungseintritt
Nach oraler Einnahme erreicht Fexofenadin seine maximale Plasmakonzentration innerhalb von 1 bis 3 Stunden. Die Bioverfügbarkeit wird durch die gleichzeitige Einnahme von Fruchtsäften wie Grapefruits oder Orangen reduziert, was auf eine Hemmung der Intestinaltransportmechanismen zurückzuführen ist. Fexofenadin unterliegt nur geringer Metabolisierung in der Leber und wird überwiegend unverändert renal und biliär ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 14 Stunden, was eine einmal- bis zweimal tägliche Einnahme ermöglicht.
Indikationen und Anwendungsgebiete
Allegra wird hauptsächlich zur symptomatischen Behandlung von allergischer Rhinitis eingesetzt, sowohl saisonal als auch perennial. Weiterhin wird es zur Linderung von Urtikaria mit Juckreiz und Hautrötungen verwendet. Es ist bei Patienten ab 6 Jahren zugelassen. Aufgrund seiner nicht sedierenden Eigenschaften eignet sich Allegra zur Behandlung von Allergien, bei denen eine Beibehaltung der kognitiven Funktionen unerlässlich ist, wie z. B. im Berufs- oder Schulalltag.
Dosierung und Anwendungsempfehlungen
Die empfohlene Dosis für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren beträgt 120 mg zweimal täglich oder 180 mg einmal täglich, je nach Schweregrad der Symptome. Kinder von 6 bis 11 Jahren erhalten in der Regel 30 mg zweimal täglich als Suspension. Die Einnahme sollte mit ausreichend Wasser erfolgen und nicht zusammen mit Mahlzeiten oder Fruchtsäften, um eine optimale Resorption sicherzustellen. Eine Behandlung sollte gemäß ärztlicher Anweisung über die Dauer der Allergiesaison erfolgen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Allegra zeigt weniger Interaktionen als ältere Antihistaminika, jedoch können Wirkstoffe wie Ketoconazol, Erythromycin oder Grapefruitsaft die Plasmakonzentration von Fexofenadin erhöhen. Dies erfolgt durch Beeinflussung des P-Glykoprotein-Systems, welches am Transport und an der Ausscheidung von Fexofenadin beteiligt ist. Gleichzeitig können Antazida, besonders die mit Aluminium- oder Magnesiumverbindungen, die Absorption von Allegra reduzieren. Die zeitliche Trennung der Einnahme dieser Präparate ist daher empfohlen.
Pharmakodynamische Eigenschaften
Fexofenadin ist ein langwirksamer, peripher wirkender H1-Antagonist, der den allergischen Soforttyp durch Hemmung der Histaminwirkung an den H1-Rezeptoren blockiert. Es zeigt keine relevante Wirkung auf H2-Rezeptoren und besitzt keine anticholinerge oder sedierende Wirkung. Die antihistaminische Wirkung führt zur Reduktion von Juckreiz, Schwellungen und anderen allergischen Symptomen. Außerdem beeinflusst Fexofenadin die glatte Muskulatur nicht, was insbesondere für Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen relevant ist.
Besondere Patientengruppen
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisanpassung in der Regel nicht erforderlich, da die Ausscheidung überwiegend über die Niere erfolgt, jedoch ohne Akkumulation bei normaler Leberfunktion. Die Leberfunktion beeinflusst die Pharmakokinetik kaum, da Fexofenadin nicht in relevantem Maße metabolisiert wird. Schwangere und stillende Frauen sollten Allegra nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung verwenden, da zur sicheren Anwendung keine umfassenden Studien vorliegen. Für Kinder unter 6 Jahren besteht aktuell keine zugelassene Dosierungsempfehlung.
Geläufige Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen umfassen Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit, die jedoch im Vergleich zu anderen Antihistaminika selten sind. Ebenso können Schwindelgefühl und Mundtrockenheit auftreten, wobei letzteres durch die fehlende anticholinerge Wirkung von Fexofenadin seltener vorkommt. Sehr selten wurden allergische Reaktionen auf den Wirkstoff berichtet, die sich in Form von Hautausschlag oder Schwellungen äußern können. Die Häufigkeit von Nebenwirkungen bleibt unter therapeutischen Dosierungen gering.
Untersuchungen zur Arzneimmittelsicherheit
Langzeitstudien bei Menschen zeigen keine Hinweise auf kardiotoxische Effekte, die bei älteren Antihistaminika gelegentlich problematisch waren. Die QT-Intervall-Verlängerung im Elektrokardiogramm ist bei Fexofenadin in der zugelassenen Dosierung nicht nachweisbar. Umfangreiche pharmakologische Untersuchungen bestätigen die geringe ZNS-Penetranz, weshalb die Beeinträchtigung von Vigilanz und Reaktionsvermögen nicht zu erwarten ist. Die Kombination mit Alkohol führt nicht zu einer signifikanten Verstärkung der sedierenden Wirkung.
Aufbewahrung und Haltbarkeit
Allegra-Tabletten sollten bei Raumtemperatur zwischen 15 und 25 Grad Celsius gelagert werden, geschützt vor Feuchtigkeit und direktem Licht. Die Suspensionen sind nach Anbruch begrenzt haltbar und erfordern eine Kühlung bei 2 bis 8 Grad Celsius, da sie sonst an Wirksamkeit verlieren können. Das Verfallsdatum ist stets auf der Verpackung anzugeben und darf nicht überschritten werden. Nicht verwendete Arzneimittel sind fachgerecht zu entsorgen und nicht zusammen mit dem Haushaltsmüll zu entsorgen.
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