Evista

Evista ist ein Medikament, dessen Wirkstoff Raloxifen ist. Es wird auch unter dem Namen Raloxifenhydrochlorid angeboten. Evista wird verwendet, um Osteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren zu behandeln und das Risiko von Knochenbrüchen zu verringern.

Preis von Evista

Evista kostet zwischen 0.97€ und 1.6€ pro Pillen. Er hängt von der Größe der Packung und der Menge des Wirkstoffs ab (30 oder 360 mg).

Wirkstoff und Wirkmechanismus

Evista enthält den Wirkstoff Raloxifenhydrochlorid, ein selektiver Estrogenrezeptormodulator (SERM). Raloxifen wirkt in bestimmten Geweben wie ein Östrogenagonist, besonders im Knochen, was zu einer erhöhten Knochenmineraldichte führt. Gleichzeitig zeigt es antagonistische Effekte in anderen Geweben, beispielsweise in der Brustdrüse, wodurch potentiell östrogenabhängige Tumorbildungsprozesse gehemmt werden können. Dieses duale Wirkprofil ermöglicht die gezielte Behandlung von Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und die Risikoreduktion für invasiven Brustkrebs.

Indikationen und Anwendungsbereiche

Evista wird hauptsächlich zur Vorbeugung und Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen eingesetzt, die ein erhöhtes Frakturrisiko aufweisen. Zusätzlich findet es Anwendung zur Reduktion des Risikos für invasiven Brustkrebs bei Frauen mit hohem Risiko, die nicht mit Tamoxifen behandelt werden können. Die Wirksamkeit ist vor allem bei der Verhinderung von Wirbelkörperfrakturen dokumentiert, während die Wirkung auf andere Frakturarten weniger ausgeprägt ist.

Dosierung und Einnahmehinweise

Die empfohlene Dosierung von Evista beträgt täglich 60 mg, einzunehmen als Tablette, unabhängig von den Mahlzeiten. Die Tabletten sollten unzerkaut mit ausreichender Flüssigkeitsmenge eingenommen werden. Konstanz bei der Einnahmezeit ist anzustreben. Bei Patienten mit Schluckbeschwerden kann die Tablette auch in Apfelsaft gelöst werden, jedoch sollte die Flüssigkeitsmenge gering gehalten werden, um die Wirkstoffaufnahme nicht zu beeinflussen.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Gabe wird Raloxifen schnell resorbiert, die maximale Plasmakonzentration wird innerhalb von 1–2 Stunden erreicht. Die orale Bioverfügbarkeit ist gering (etwa 2%) aufgrund eines umfangreichen First-Pass-Effekts in Leber und Darmwand. Der Wirkstoff wird stark an Plasmaproteine gebunden, insbesondere an Albumin. Die Elimination erfolgt überwiegend biliär über den Stuhl, wobei die Halbwertszeit etwa 27 Stunden beträgt, was eine tägliche Einnahme ermöglicht.

Kontraindikationen für Evista-Anwendung

Evista darf nicht angewendet werden bei Patienten mit aktiven oder früheren thromboembolischen Ereignissen wie tiefer Venenthrombose oder Lungenembolie. Ebenso kontraindiziert ist die Behandlung bei Frauen mit bekannter Hypersensitivität gegenüber Raloxifen oder einem der sonstigen Tablettenbestandteile. Bei vaginalen Blutungen unklarer Ursache sollte vor Beginn der Therapie eine Abklärung erfolgen, um eine maligne Ursache auszuschließen.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Evista weist eine niedrige Interaktionswahrscheinlichkeit auf, bedingt durch den meist intrazellulären Wirkmechanismus. Cholestyramin kann jedoch die Aufnahme von Raloxifen verringern, wenn es gleichzeitig eingenommen wird. Ebenso können simultane orale Kontrazeptiva zu einer marginalen Beeinflussung der Plasmaspiegel führen. Andere Wirkstoffe, die die Blutgerinnung beeinflussen (z.B. Warfarin), sollten sorgfältig überwacht werden, da Evista die Gerinnungsparameter gering verändern kann.

Besondere Patientengruppen

Bei älteren Patientinnen besteht kein besonderer Dosierungsbedarf, da die Pharmakokinetik altersunabhängig ist. Bei Leberfunktionsstörungen liegen keine ausreichenden Daten vor; Vorsicht ist geboten, insbesondere bei schwerer Leberzirrhose. Eine Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit ist kontraindiziert, da Raloxifen keine notwendigen Wirkungen in diesen Situationen aufweist und mögliche Risiken für Mutter und Kind bestehen. Eine Anwendung bei Männern wurde bisher nicht ausreichend untersucht und wird nicht empfohlen.

Auswirkungen auf Knochendichte

Evista erhöht die Knochendichte signifikant, indem es Knochenabbauprozesse durch Osteoklastenhemmung reduziert. Studien zeigen Zuwächse der Knochenmineraldichte sowohl an der Lendenwirbelsäule als auch an der Hüfte nach längerem Therapieverlauf. Hierdurch wird die Inzidenz vertebraler Frakturen deutlich gesenkt, was eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität bei postmenopausaler Osteoporose darstellt. Die Wirkung tritt meist nach 6 bis 12 Monaten stetiger Einnahme ein.

Effekt auf Lipidprofil

Raloxifen führt zu einer signifikanten Senkung des LDL-Cholesterins und Gesamtcholesterins. Das HDL-Cholesterin bleibt weitgehend unverändert, während die Triglyzeridspiegel meistens unverändert bleiben. Diese lipidmodulierende Wirkung trägt zu einer potenziellen Risikoreduktion von kardiovaskulären Ereignissen bei, wenngleich präventive Effekte auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Evista nicht als primäre Indikation gelten.

Einfluss auf endometriales Gewebe

Im Gegensatz zu Estrogenen zeigt Raloxifen kaum stimulierende Wirkung auf das Endometrium. Studien nach Anwendung von Evista dokumentieren keine signifikante Zunahme der Endometriumdicke oder der Häufigkeit von Endometriumkarzinomen. Dies unterscheidet Evista von anderen Hormonersatztherapien, die eine erhöhte Gefahr von Gebärmutterschleimhautveränderungen aufweisen können. Dennoch sollten untypische vaginale Blutungen ärztlich abgeklärt werden.

Auswirkungen auf das Thromboserisiko

Die Einnahme von Evista erhöht das Risiko für venöse thromboembolische Ereignisse, vergleichbar mit anderen selektiven Estrogenrezeptormodulatoren. Dieses Risiko ist besonders in den ersten Therapiejahren erhöht und erfordert eine sorgfältige ärztliche Überwachung bei Patienten mit Prädispositionen. Risikofaktoren umfassen Immobilität, Rauchen und frühere Thrombosen. Patienten sollten auf Anzeichen von Thrombosen aufmerksam gemacht werden, obwohl die Behandlung nicht für Prävention eingesetzt wird.

Aufbewahrung und Haltbarkeit

Evista-Tabletten sollten bei Raumtemperatur zwischen 15 und 30 °C gelagert werden. Die Tabletten sind vor Feuchtigkeit und direktem Licht zu schützen und in der Originalverpackung aufzubewahren. Die Haltbarkeitsdauer beträgt in der Regel zwei bis drei Jahre ab Herstellungsdatum, sofern keine sichtbaren Veränderungen am Produkt vorliegen. Nach Ablauf des Verfallsdatums ist die Anwendung nicht mehr empfohlen.

Laborparameterbeeinflussung

Evista kann in seltenen Fällen Einfluss auf Leberenzymwerte haben, insbesondere die Transaminasen können leicht erhöht sein. Regelmäßige Kontrolle der Leberfunktion wird bei langfristiger Therapie empfohlen. Die Wirkung auf Gerinnungsparameter ist gering ausgeprägt, eine Anpassung oraler Antikoagulantien kann dennoch notwendig sein. Andere Laborwerte wie Blutbild, Nierenwerte und Elektrolyte bleiben üblicherweise unbeeinträchtigt.

Therapieabbruchsfolgen und Nachbehandlung

Nach Absetzen von Evista nimmt die Wirkung auf die Knochengesundheit über Monate hinweg ab. Die erhöhte Knochenmineraldichte fällt langsam wieder auf Ausgangsniveau zurück, sodass ein Therapieabbruch sorgfältig erwogen werden sollte. Die kollaterale Risikoreduktion für Brustkrebs verliert nach Beendigung ebenfalls an Wirksamkeit. Es empfiehlt sich die Überwachung der Knochendichte und gegebenenfalls ein Wechsel zu anderen Osteoporosetherapien.

Dosierung

60mg

Wirkstoff

Raloxifene

Packung

30, Pillen, 60, Pillen, 90, Pillen, 120, Pillen, 180, Pillen, 270, Pillen, 360, Pillen

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