Medikamentenname und Wirkstoff
Flonase ist ein nasales Spray, dessen Wirkstoff Fluticasonpropionat ist. Dieser gehört zur Klasse der kurz- bis mittellang wirkenden topischen Kortikosteroide. Fluticasonpropionat wirkt entzündungshemmend, indem es die Ausschüttung von Entzündungsmediatoren in der Nasenschleimhaut hemmt. Die lokale Anwendung zielt auf eine gezielte Wirkung am Einsatzort ab, mit minimierter systemischer Absorption.
Indikationen der Anwendung
Flonase wird zur Behandlung und zur symptomatischen Linderung von allergischer Rhinitis, einschließlich saisonaler und ganzjähriger Allergien, eingesetzt. Zudem findet das Präparat Verwendung bei nicht allergischer Rhinitis mit Symptomen wie Nasenverstopfung und Rhinorrhoe. Die Anwendung kann auch bei Nasenpolypen zur Reduzierung der Polypengröße in Kombination mit anderen Therapien indiziert sein.
Applikationsform und Dosierungsempfehlungen
Flonase ist als Dosierspray zur intranasalen Anwendung verfügbar. Die empfohlene Dosierung liegt für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren typischerweise bei 2 Sprühstößen pro Nasenloch einmal täglich. Bei Bedarf kann die Dosierung auf 1 Sprühstoß pro Nasenloch erhöht werden. Für Kinder zwischen 4 und 11 Jahren wird eine geringere Dosis von 1 Sprühstoß pro Nasenloch empfohlen.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach nasaler Applikation wird Fluticasonpropionat nur zu einem sehr geringen Anteil systemisch resorbiert. Durch den ausgeprägten First-Pass-Metabolismus in der Leber wird die Bioverfügbarkeit auf unter 1 % reduziert. Die Plasmapeak-Konzentrationen erreichen ihren Höchstwert etwa nach 1 bis 2 Stunden. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 8 bis 9 Stunden. Aufgrund der geringen systemischen Exposition sind systemische Nebenwirkungen selten.
Wirkmechanismus auf zellulärer Ebene
Fluticasonpropionat bindet intrazellulär an Glukokortikoidrezeptoren, was zur Translokation des Komplexes in den Zellkern führt. Dort beeinflusst es die Transkription spezifischer Gene, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind. Die Expression entzündungshemmender Proteine wird erhöht, während proinflammatorische Zytokine und Enzyme wie Phospholipase A2 und Cyclooxygenase-2 gehemmt werden. Dies resultiert in einer Verminderung der Schleimhautschwellung und Schleimproduktion.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Die Wahrscheinlichkeit klinisch relevanter Arzneimittelwechselwirkungen ist aufgrund der niedrigen systemischen Resorption von Fluticasonpropionat gering. Trotzdem kann die gleichzeitige Anwendung starker CYP3A4-Inhibitoren wie Ketoconazol oder Ritonavir zu erhöhten systemischen Kortikosteroidspiegeln führen. Dies kann das Risiko systemischer Nebenwirkungen erhöhen. Patienten sollten ihren Arzt über alle eingenommenen Medikamente informieren, insbesondere Antimykotika, antivirale Mittel und Makrolidantibiotika.
Lagerung und Haltbarkeitstipps
Flonase sollte bei Raumtemperatur, idealerweise zwischen 15 und 30 Grad Celsius, gelagert werden. Das Spray darf nicht eingefroren werden. Nach Anbruch bleibt das Produkt im Originalbehälter für maximal 3 Monate verwendbar. Ein Schutz vor direktem Sonnenlicht und Feuchtigkeit ist erforderlich, um eine Stabilität des Wirkstoffs zu gewährleisten. Das Spray sollte stets aufrecht gelagert werden, um die Funktionalität des Zerstäubers zu erhalten.
Anwendungstechnik und Inhalationshinweise
Vor der ersten Anwendung muss das Spray eingesprüht werden, bis ein feiner Nebel sichtbar ist, um die Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Das Gerät wird vor jedem Gebrauch kurz geschüttelt. Die Nasenspitze ist beim Einsprühen leicht nach außen zu richten, um eine direkte Schleimhautbeschädigung zu vermeiden. Der Anwender sollte das Spray in einem Nasenloch bemerkbar einatmen, ohne tief einzuziehen, um eine optimale Verteilung des Medikaments zu ermöglichen.
Patientengruppen und Anwendungseinschränkungen
Die Anwendung von Flonase ist für Kinder unter 4 Jahren nicht zugelassen. Schwangere und stillende Frauen sollten das Präparat nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt verwenden, da bisher keine ausreichenden Daten zur Sicherheit vorliegen. Bei Patienten mit aktiven Naseninfektionen oder Schleimhautverletzungen ist die Anwendung mit Vorsicht zu betrachten. Bei Vorliegen von unbehandeltem Glaukom oder Katarakt sollte eine augenärztliche Kontrolle erfolgen.
Regelmäßige Überwachung und Kontrolle
Langfristige Anwendung von Flonase erfordert eine regelmäßige ärztliche Kontrolle der Nasenschleimhaut, insbesondere zur Erkennung von möglichen Atrophien oder Reizungen. Die Überprüfung der Naseninnenseite sollte mittels Endoskopie erfolgen, falls chronische Anwendung über Monate erfolgt. Bei Verdacht auf systemische Kortikosteroidwirkungen ist eine entsprechende diagnostische Abklärung notwendig. Auch bei anhaltenden Blutungen aus der Nase muss die Medikation überprüft werden.
Zusammensetzung und Hilfsstoffe
Flonase enthält neben dem Wirkstoff Fluticasonpropionat zahlreiche Hilfsstoffe wie Glycerol, Polyethylenglykol, Polysorbat 80 und gereinigtes Wasser. Diese gewährleisten Stabilität, Feuchtigkeitserhalt und eine gleichmäßige Verteilung des Wirkstoffs beim Sprühen. Das Produkt ist frei von Konservierungsmitteln, um das Risiko allergischer Reaktionen zu minimieren. Die Flasche und der Zerstäuber bestehen aus medizinischem Kunststoff, der zur sterilen Abgabe beiträgt.
Reaktion auf Überdosierung
Eine Überdosierung von Flonase kann durch zu häufigen oder zu intensiven Gebrauch entstehen. Typische Symptome sind nasale Irritationen, Kopfschmerzen und in seltenen Fällen erhöhte systemische Kortikosteroidwirkungen wie Cushing-Syndrom-Anzeichen. Bei Verdacht auf Überdosierung ist die Anwendung umgehend zu reduzieren. Eine spezifische Gegenmaßnahme ist nicht erforderlich, da die systemische Belastung gering ist. Bei schweren Symptomen sollte eine medizinische Abklärung erfolgen.
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