Metformin

Metformin ist ein Medikament mit dem Wirkstoff Metformin. Es wird auch unter anderen Namen wie Glucophage angeboten. Metformin wird verwendet, um den Blutzucker bei Menschen mit Typ-2-Diabetes zu senken und zu kontrollieren. Es hilft dem Körper, den Zucker aus dem Blut besser zu nutzen.

Preis von Metformin

Die Kosten für das Metformin variieren von 0.25€ bis 0.72€ pro Pillen. Er hängt von der Größe der Packung und der Menge des Wirkstoffs ab (60 oder 360 mg).

Metformin Wirkmechanismus und Wirkung

Metformin ist ein orales Antidiabetikum aus der Gruppe der Biguanide, das primär die hepatische Glukoseproduktion (Gluconeogenese) hemmt. Durch diese Wirkung wird die basale und postprandiale Glukosekonzentration im Blut signifikant gesenkt. Zusätzlich verbessert Metformin die Insulinempfindlichkeit in peripheren Geweben, insbesondere in Muskel- und Fettzellen, wodurch die Glukoseaufnahme erhöht wird. Dabei wird keine Insulinausschüttung stimuliert, was ein geringes Risiko für Hypoglykämien verursacht. Die Wirkungen resultieren unter anderem aus der Aktivierung der AMP-aktivierten Proteinkinase (AMPK), einem zentralen Enzym für den Energiestoffwechsel.

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Therapeutische Anwendungsgebiete Metformin

Metformin wird hauptsächlich zur Behandlung des Typ-2-Diabetes mellitus eingesetzt, sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit anderen oralen Antidiabetika oder Insulin. Es kommt auch im Rahmen des metabolischen Syndroms zur Anwendung, um insulinresistente Patienten zu unterstützen. Zusätzlich wird Metformin zur Prävention von Typ-2-Diabetes bei Risikopatienten mit Prädiabetes verordnet. Forschungsansätze untersuchen ferner den Einsatz bei polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) sowie zur Verbesserung des Lipidprofils und der kardiovaskulären Risikofaktoren.

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Pharmakokinetik und Biotransformation

Nach oraler Gabe wird Metformin im Gastrointestinaltrakt absorbiert, hauptsächlich im oberen Dünndarm. Die orale Bioverfügbarkeit liegt bei etwa 50-60 %, abhängig von der Dosis. Metformin unterliegt keiner nennenswerten biotransformatorischen Umwandlung in der Leber und wird unverändert renal ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 4-6 Stunden, kann jedoch bei Niereninsuffizienz verlängert sein. Metformin wird überwiegend unverändert über die Nieren mittels glomerulärer Filtration und tubulärer Sekretion eliminiert. Daher ist die Nierenfunktion ein entscheidender Faktor für die Dosierung und Sicherheit.

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Dosierungsempfehlungen und Anpassungen

Die initiale Dosierung von Metformin beträgt in der Regel 500 mg zweimal täglich oder 850 mg einmal täglich, mit individueller Anpassung bis zu maximal 2.000-2.500 mg pro Tag in mehreren Einzeldosen. Die Dosissteigerung sollte schrittweise erfolgen, um gastrointestinale Nebenwirkungen zu minimieren. Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisreduktion nötig oder ein Absetzen zu erwägen, je nach Kreatinin-Clearance. Patienten mit Leberfunktionsstörungen bedürfen besonderer Überwachung. Die Einnahme erfolgt idealerweise zu den Mahlzeiten, um Resorptionsprobleme zu verhindern.

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Gastrointestinale Wirkungen und Management

Typische Nebenwirkungen von Metformin betreffen vor allem den Gastrointestinaltrakt und schließen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen ein. Diese treten häufig zu Therapiebeginn auf und klingen meist mit fortgesetzter Behandlung ab. Das schrittweise Aufdosieren sowie die Einnahme zu den Mahlzeiten reduzieren die Beschwerden. Die Einnahme von retardierten Tabletten kann bei anhaltenden Symptomen hilfreich sein. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Verträglichkeit ebenfalls.

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Nierenfunktion und Überwachung

Für die sichere Anwendung von Metformin ist die regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion unerlässlich. Die Kreatinin-Clearance sollte vor Therapiebeginn und mindestens jährlich bestimmt werden. Bei einer glomerulären Filtrationsrate unter 45 ml/min ist die Dosisanpassung angezeigt, bei Werten unter 30 ml/min ist Metformin kontraindiziert. Eine exakte Anpassung verhindert die Akkumulation von Metformin, welche das Risiko der Laktatazidose erhöht. Auch die Berücksichtigung von Faktoren wie Alter, Dehydratation oder begleitende Nephrotoxizität ist notwendig.

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Laktatazidose: Pathogenese und Risiko

Die Laktatazidose ist eine seltene, aber potenziell lebensbedrohliche Komplikation, die durch eine Akkumulation von Milchsäure im Blut gekennzeichnet ist. Metformin kann die Laktatverwertung in der Leber vermindern, was in Verbindung mit Risikofaktoren wie Niereninsuffizienz, Hypoxie, Lebererkrankungen oder schwerer Infektion das Risiko erhöht. Klinische Zeichen umfassen Atemnot, Muskelschmerzen und schnelle Atmung. Aufgrund der geringen Inzidenz ist eine differenzierte Abwägung von Vor- und Nachteilen entscheidend. Im Notfall ist die Behandlung mit Hämodialyse indiziert.

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Interaktionen mit anderen Arzneimitteln

Metformin interagiert mit verschiedenen Medikamenten, die Einfluss auf die Blutzuckerkontrolle oder die Nierenfunktion haben. Pharmakokinetische Interaktionen treten bei gleichzeitiger Gabe von iodhaltigen Röntgenkontrastmitteln oder nephrotoxischen Substanzen auf und können die Elimination beeinträchtigen. Medikamente wie orale Antidiabetika, Insulin oder Beta-Blocker können die Hypoglykämieneigung erhöhen. Hinsichtlich Pharmakodynamik kann Metformin durch Substanzen wie Cimetidin in der renalen Ausscheidung konkurrenziert werden, was zu erhöhten Plasmaspiegeln führt. Die Überwachung der Blutzuckerwerte bei Kombinationsanwendung ist notwendig.

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Laborkontrollen und Therapieüberwachung

Regelmäßige Messungen von Blutzucker und HbA1c sind essenziell zur Beurteilung der Wirksamkeit von Metformin. Ergänzend sollten Nierenwerte, Elektrolyte und gegebenenfalls Leberfunktionstests kontrolliert werden. Die kontinuierliche Überwachung ermöglicht eine rechtzeitige Dosisanpassung, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren für Nebenwirkungen. Eine Kontrolle des Vitamin-B12-Status wird empfohlen, da Metformin langfristig einen Mangel hervorrufen kann.

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Vitamin-B12-Mangel durch Metformin

Bei Langzeittherapie mit Metformin kann es zu einer verminderten Aufnahme von Vitamin B12 im Ileum kommen, was zu einem Mangel führt. Symptome sind unter anderem Anämie, neuropathische Beschwerden und Müdigkeit. Die Routinemonitorierung des Vitamin-B12-Spiegels ist bei Therapiedauer über mehrere Jahre ratsam. Gegebenenfalls ist eine Supplementierung oral oder parenteral indiziert, um neurologische Schäden zu verhindern.

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Applikationsformen und Darreichung

Metformin ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter sofort freisetzende Tabletten, retardierte Tabletten und als Kombinationspräparate mit anderen Antidiabetika. Die retardierten Formen ermöglichen eine einmal tägliche Einnahme und verbessern die Verträglichkeit. Sämtliche Tabletten sind zur oralen Verabreichung bestimmt und sollten mit Flüssigkeit eingenommen werden. Die geeignete Form wird nach klinischem Profil und Patientenpräferenz ausgewählt.

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Patientenschulung und Compliance

Eine umfassende Aufklärung zur Einnahme von Metformin umfasst Hinweise zur regelmäßigen und korrekten Einnahme, Bedeutung der Ernährung und Sport bei Diabetesmanagement sowie Warnzeichen von Nebenwirkungen. Die Compliance wird durch Verständnis der Wirkung und Nebenwirkungen verbessert. Ärzte und Apotheker sollten Patienten auf gastrointestinale Symptome, Nierenfunktionsüberwachung und mögliche Mangelzustände aufmerksam machen. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Behandlungsteam ist wesentlich für den Therapieerfolg.

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Therapiekombination und Insulinsensitivität

Metformin wird häufig mit anderen Antidiabetika kombiniert, um synergistische Effekte auf die Glukosekontrolle zu erzielen. Die Kombination mit Sulfonylharnstoffen oder Insulin ist gängig und kann niedrigere Insulindosen ermöglichen. Durch die Verbesserung der Insulinempfindlichkeit senkt Metformin den Insulinbedarf und vermindert das Risiko insulininduzierter Gewichtszunahme. Die Auswahl der Kombination richtet sich nach Patientenprofil und Therapieziele.

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Metformin in besonderen Patientengruppen

Bei älteren Patienten ist aufgrund der häufig eingeschränkten Nierenfunktion und Komorbiditäten besondere Vorsicht geboten. Dosierungskontrollen und engmaschige Überwachung sind erforderlich. Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist Metformin nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung indiziert. Bei Kindern erfolgt die Anwendung nur bei speziellen Indikationen und unter strenger ärztlicher Kontrolle. Anpassungen bei Lebererkrankungen können nötig sein, da die Metabolisierung und Ausscheidung beeinträchtigt sein könnten.

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